Thomas W. H. Koppermann präsentiert:
Die St.-Maria-Magdalena-Kirche* in Mustin
(Schleswig-Holstein)
(* stellenweise auch als "...-Magdalenen-Kirche" benannt)
(zuletzt geändert:
05.09.2024)
Im Juli 2022 und September 2024 habe ich diese Dorfkirche besucht.
Der Kirchenbau wurde vor dem Jahr 1200 spätromanisch mit Feldsteinen begonnen
und im beginnenden 13. Jhdt. frühgotisch in Backstein-Bauweise vollendet.
Der Chorraum wurde im selben Jhdt. nach Osten verlängert;
eine nach Süden an den Chorraum angebaute Sakristei wurde 1961 entfernt.
Der hölzerne Turm stammt aus dem 18. Jhdt.; durch ihn betritt man die Kirche.
Beim Betreten der Kirche zeigt sich ein relativ schlichter Raum,
in dem die wenigen, großen Ausstattungsstücke umso besser zur Geltung kommen.
Vor der Westwand befindet sich über dem Eingang die Empore mit der Orgel.
Die hier gezeigte Orgel wurde wegen des hierunter beschriebenen Wasserschadens inzwischen verkauft und abgebaut.
Die Übernahme einer Gebraucht-Orgel aus einer anderen Kirche ist in Planung und soll Weihnachten 2024 erfolgt sein.
Zum Vergleich: Die Empore ohne Orgel (Sept. 2024).
Die bisherige Orgel stammte aus dem Jahr 1977 vom Orgelbauer Neuthor aus Kiel,
hatte 9 Register auf einem geteilten Manual und Pedal, mechanische Trakturen,
transparente Schwellwerks-Jalousien im Prospekt sowie Pedalkoppel und Tremulant.
2004 wurde die Orgel durch die Firma Orgelbau Quathamer (Bordesholm) grundüberholt, gereinigt und intoniert.
Im Jahr 2021 kam es zu einem Großschaden: Kondenswasser aus der Gasheizung konnte nicht ablaufen, da sich
im Winter bei Frost das Fallrohr zugesetzt und sich das Kondenswasser bis in den Heizungsraum zurückgestaut hatte.
Das überlaufende Wasser gelangte durch die obere Kirchendecke und tropfte tagelang auf und durch die Orgel,
die dadurch einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitt und unbespielbar wurde.
Bei meinem Besuch (2022) war die Orgel offensichtlich
provisorisch instand gesetzt und wieder bespielbar;
Spuren von ausgetretenem Wasser waren aber noch am Gehäuse sichtbar.
Die schadhafte Orgel wurde abgebaut und nach Oberriexingen in Baden-Würrtemberg verkauft,
wo sie in einer neuapostolischen Kirche zum Einsatz kommen soll.
Die Bassregister ("B") hatten eine weiße Beschriftung, die Diskantregister ("D") waren grün beschriftet.
Die beiden Pedalregister wurden per Fußtritt (links) geschaltet,
rechts davon ist der Koppeltritt und ganz rechts der Tritt für den Tremulanten.
Über die Nachfolge-Orgel werde ich zu gegebener Zeit berichten.
Blick von der Empore ins Kirchenschiff.
Hoch oben unter dem Chorbogen befindet sich das älteste und kostbarste Stück der Kirche,
eine spätgotische Triumph-Kreuz-Gruppe aus dem ausgehenden 15. Jhdt. mit 2/3-lebensgroßen Figuren.
Bis 1959 gab es im Kirchenraum bis in den Chorraum führende Seitenemporen.
Internet: http://www.kirche-seedorf-mustin.de/kirche-in-mustin.html
© Copyright: Thomas W. H. Koppermann, Bälau (Deutschland)