Thomas W. H. Koppermann präsentiert: 


  

Titelgrafik Kirchenorgeln - Copyright: twhk
 

Die ev. St.-Nicolai-Kirche in Mölln (Schleswig-Holstein)

und die Scherer-Bünting-(Flentrop-)Orgel

 

(zuletzt geändert: 05.11.2024)

 

Die Kirche
Die bisherige Orgel vor der Restaurierung
Die "neue" Orgel nach der Restaurierung

 

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Hoch über den Häusern der Altstadt steht auf dem Kirchenberg die historische St.-Nicolai-Kirche, ...

 

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... die man z. B. über eine Feldsteintreppe erreicht (Altstadt-Besuchenden wird in Mölln nicht nur hier allerhand zugemutet!).

 

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Das Innere der Kirche

 

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Kanzel, großes Kreuz und Altar

 

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Seitenschiff der St.-Nicolai-Kirche

 

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Blick aus dem Seitenschiff zur Orgel (mehr zur Orgel weiter unten) und zum großen Kreuz.

 

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Historische Wandmalerei.

 

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Mitte: Der "Bürgermeisterstuhl"

 

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Reich verziertes Seitengestühl.

 

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Die Abdeckhaube des Taufbeckens, die an einem Seil herunter gelassen werden kann, soll in früheren Zeiten
dazu gedient haben, das Wasser im Becken vor Verschmutzung und Verkeimung zu schützen.

 

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Die Scherer-Bünting-Orgel

(Zustand bis zu ihrer Demontage im September 2018)

 

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Die historische Scherer-Bünting-Orgel der St.-Nicolai-Kirche (vor September 2018)

 

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Wie man sieht, füllt die Orgel den gesamten Raum über dem Eingang an der Rückwand des Haupt-Kirchenschiffs aus,

 so dass es auf der Orgelempore außer für die Organistin / den Organisten kaum Platz für weitere Personen gibt.

 

Der Prospekt der Orgel in der St. Nicolai-Kirche zu Mölln stammt aus den Jahren 1755 – 1766

von der Lübecker Orgelbauwerkstatt Christoph-Julius Bünting.

Einige Register von ihm sind noch im Hauptwerk erhalten,

die übrigen Pfeifen entstanden in der Zeit vom frühen 15. Jh. bis zum 20. Jh.

Berühmte Orgelbaumeister wie Jacob Scherer (Hauptwerk von 1558), Hans Köster (Rückpositiv von 1568)

und Friedrich Stellwagen (1639) haben ihre Handschrift an dieser Orgel hinterlassen.

Die Orgel gehört zu den ältesten in Deutschland.

 

(Quelle: Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Mölln)

 

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Beispiele für alte Original-Pfeifen.

 

Kirchengemeinde und Orgelbauverein haben die Rekonstruktion dieses historisch wertvollen Instrumentes veranlasst.

Im September 2018 wurde die bisherige Orgel letztmalig gespielt und ab Oktober 2018 abgebaut.

 

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Der ehemalige Spieltisch mit elektrischer Register-Traktur und Setzeranlage (vor September 2018)

(wurde komplett entfernt und im Rahmen der Orgel-Rekonstruktion durch einen kpl. Neubau

mit rein mechanischer Register- und Spiel-Traktur ersetzt - siehe weiter unten.)

     

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Links von den Manualen befanden sich die Registerschalter für alle Werke sowie die Koppeln,

rechts befanden sich Setzer, Zungenabsteller, Tremulantensteuerung und Hauptschalter für den Gebläsemotor.

 

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Ein Blick ins (bisherige) Innere der Orgel (an den vielen Klebestreifen ist zu erkennen, dass sich

etliche alte Pfeifen schon gar nicht mehr stimmen ließen und hier viel mit Provisorien gearbeitet wurde.

 

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Zungenpfeifen im (bisherigen) Brustwerk (vor September 2018)

 

Disposition der bisherigen Orgel (bis zum Abbau der Orgel - September 2018):

Hauptwerk: Rückpositiv: Brustwerk: Pedal: Sonstiges:

Quintade 16‘

Prinzipal 8‘

Gedackt 8‘

Spitzflöte 8‘

Oktave 4‘

Rohrflöte 4‘

Quinte 2 2/3‘

Oktave 2‘

Terz 1 3/5‘

Sifflöte 1‘

Mixtur 4fach

Zimbel 3fach

Schalmey 8‘

 

Tremulant

Prinzipal 8‘

Gedackt 8‘

Oktave 4‘

Blockflöte 4‘

Oktave 2‘

Sesquialtera

Scharff 4fach

Dulzian 16‘

Krummhorn 8‘

 

Tremulant

Gedackt 8‘

Flöte 4‘

Prinzipal 2‘

Waldflöte 2‘

Quinte 1 1/3‘

Scharffzimbel

Regal 8‘

 

Tremulant

Prinzipal 16‘

Subbaß 16‘

Offenbaß 8‘

Gedackt 8‘

Choralbaß 4‘

Quintade 4‘

Flöte 2‘

Rauschpfeife 4fach

Posaune 16‘

Trompete 8‘

Cornett 2‘

Zimbelstern

Schellenspiel

 


Die "neue" Orgel ab Mai 2022

nach der mehr als 3-jährigen Total-Restaurierung durch die Fa. Flentrop (NL)

 

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Das ist sie nun - die "neue" Orgel! - Auf den ersten Blick gibt es äußerlich keinen großen Unterschied.

Im Vergleich mit den Bildern aus der Zeit vor der Restaurierung ist zu bemerken, dass auch am Prospekt

- insbesondere im Bereich des Rückpositivs und der Emporenunterseite -

Veränderungen vorgenommen worden sind, um den historischen Zustand wiederherzustellen.

 

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Die beiden Engel auf den "Pedaltürmen".

 

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Links: Über eine schmale Wendeltreppe führt der Weg zur Orgel und zum Spieltisch.

Rechts: Die krummen Treppenstufen, die weiter hinauf in den Turm führen würden, sind aber versperrt.

 

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Der Arbeitsplatz für Organisten und Organistinnen ist recht eng;

zwischen Spieltisch und Rückpositiv ist gerade Platz für die Orgelbank.

 

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Drei Manuale mit mechanischer Traktur, das obere mit Schiebekoppel.

 

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Auch die Register sind nun mechanisch, die Manubrien (Registerzüge) befinden sich links und rechts
von den Manualen
und müssen nach dem Herausziehen in Endstellung nach unten eingehakt werden.

Neu sind (eigentlich entbehrliche, aber aus historischen Gründen vorhandene) "Sperr-Ventile" für jedes Werk (im linken Bild ganz rechts).

Die Beschriftung ist ebenfalls historisch ausgeführt (z. B. "Holpipen" für "Hohlpfeife" oder "Holflöit" für "Hohlflöte").

 

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Die Registerzüge für das Rückpositiv befinden sich nun hinter dem Rücken des Organisten / der Organistin

direkt in der Gehäuserückwand des Rückpositivs. Für die Bedienung sind Registranten sehr hilfreich.

 

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Gut erreichbar zum Nachstimmen befinden sich oberhalb des Spieltisches die Zungenstimmen.

 

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Hier ist ein Blick in den hinteren Teil der Orgel, rechts der Bock-Tremulant.

Am frischen, hellen Holz ist gut zu erkennen, dass hier alles neu aufgebaut wurde.

 

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Ein weiteres, großes Register im hinteren Teil der Orgel.

 

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Ein Blick in die Balganlage mit 6 großen Keilbälgen ganz hinten in der Orgel.

 

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Entsprechend dem historischen Vorbild wurde die Orgel auch mit Kalkantentritten ausgestattet,

so dass anstelle des Orgelmotors auch Balgtreter für den nötigen Orgelwind sorgen können.

Die Anlage ist so eingehaust, dass sie gegen den restlichen Kirchen- und Turmraum verschlossen werden kann,

um Fledermäusen u. a. Tieren das leichte Eindringen in die Orgelkammer zu verwehren.

 

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Zum Teil sind hinter der Orgel auch noch historische Holzwände vorhanden.

 

Disposition der Orgel ab Mai 2022:

Hauptwerk (C - d'''): Rückpositiv (C - d'''): Brustwerk (C - d'''): Pedal (C - d'): Sonstiges:

Quintadena 16‘

Prinzipal 8‘

Spitzflöte 8‘

Holpipen 8'

Oktava 4‘

Holfloiten 4‘

Quint 3‘

Nasat 3'

Oktava 2‘

Mixtur 4-fach

Scharff / Cymbel 3-fach

 

Trommet 8‘

Vox humana 8'

Prinzipal 8‘

Gedackt 8‘

Quintadena 8'

Oktava 4‘

Flöte 4‘

Oktava 2‘

Sesquialtera 2-fach

Mixtur 4-fach

Cymbel 2-fach

Sifflöte 1 1/3

 

Oboe 8‘

Gedackt 8‘

Quintatön 4‘

Waldflöte 2‘

Sifflöte 1'

Sesquialtera 2-fach

 

Trichterregal 8'

Prinzipal 16‘

Subbaß 16‘

Oktava 8‘

Gedackt 8‘

Oktava 4‘

Quinte 3‘

Mixtur 4-fach

 

Posaune 16‘

Trommet 8‘

Trommet 4‘

Zimbelstern 1

Zimbelstern 2

Krallenglöckchen

 

Koppeln:

BW - HW (Schiebekoppel)

RP - HW

HW - P

RP - P

 

Bock-Tremulant

 

Sperrventile

zu jedem Werk

 

Unter den 2.700 Pfeifen klingen gotische Pfeifen aus dem Jahr 1436.
Sie zählen zu den ältesten klingenden Orgelpfeifen im norddeutschen Raum.
(Weltweit sind nur 3 Orte mit älteren Pfeifen bekannt.)
Die Orgel verfügt  über den gesamten bekannten Bestand an Jakob-Scherer-Pfeifen (1558)
und ist somit maßgebend für Musik aus dieser Zeit geeignet (Renaissance / Barock).

 


 

Spenden für die Restaurierung der historischen Scherer-Bünting-Orgel sind weiterhin
sehr willkommen, denn für die neue Orgel gibt es immer noch einen Finanzmittel-Restbedarf.

Spenden sind auch in Form einer beurkundeten Pfeifenpatenschaft (ab 20,00 €) möglich.
 

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Interessierte wenden sich bitte an den Möllner Orgelbauverein: http://orgelbauverein-moelln.de/

(anhand einer Liste können Patenschaften für noch verfügbare Pfeifen ausgewählt werden,

Namen von Pfeifenpaten werden auf Wunsch auf der großen Tafel in der Kirche [siehe Bild oben] vermerkt).

 


 

Sonstige Instrumente der Kirche

 

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Außer der großen Orgel gibt es auch eine Truhen-Orgel und ein Harmonium.

 

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© Copyright: Thomas W. H. Koppermann, Bälau (Deutschland)