Thomas W. H. Koppermann präsentiert:
Ratzeburger Dom
(Herzogtum Lauenburg, Schleswig-Holstein)
(zuletzt geändert:
08.09.2024)
Anlässlich der "Orgelmusik zum Advent" im Dezember 2017 gab mir Dom-Organist Christian Skobowsky
freundlicherweise die Gelegenheit, einige Detailfotos von den drei Dom-Orgeln zu machen; vielen Dank dafür!
Weiter Bilder sind im Dezember 2018 hinzugekommen, als nach Umbau und Umstellung die "Paradies"-Orgel
wieder gespielt werden konnte und eingeweiht wurde.
Der Dom zu Ratzeburg hat also drei Orgeln, die ich nachfolgend kurz vorstelle.
Ausführliche Informationen zum Dom und zu den Orgeln mit vielen Bildern und einem interaktiven Rundgang
sowie einen Rundblick vom (nicht öffentlich zugänglichen) Turm findet man auf den sehr gut gemachten
Internetseiten Ratzeburger Dom und Ratzeburger Dom - die Orgeln.
Der Dom befindet sich auf der Ratzeburger Dom-Halbinsel, die sich in den Ratzeburger See erstreckt.
Aus Richtung Stadtmitte führt der Weg direkt zum Südportal der Vorhalle.
Kanzel und Altar in der Vorhalle ("Paradies")
In der Vorhalle, dem sogenannten "Paradies" trifft man auf die erste (und jüngste) der drei Orgeln.
Hier ist die Orgel noch am alten Standort an der Südwand zu sehen, wo sie sich bis zum Umbau im Jahr 2018 befand.
Sie wurde 1985 von der Firma Becker in Kupfermühle gebaut, hatte zunächst 10 Register, 2 Manuale und Pedal.
Auch ein Zimbelstern ist vorhanden.
Im Laufe des Jahres 2018 wurde die Orgel durch die Firma Bente (Helsinghausen) saniert,
um ein neues, grundtöniges Register ergänzt und von der Süd- zur Ostwand umgestellt.
Bereits auf diesem Bild ist zu erkennen, dass die Orgel nun von der (kalten) Wand abgerückt aufgestellt wurde.
Die großen Holzpfeifen des Pedalregisters befinden sich nun abgesetzt hinter der Orgel und dem "Stimmgang".
Hier ist zu erkennen, dass die abgesetzt aufgestellten Pedalpfeifen über Kondukten an die Windlade angeschlossen sind.
Am westlichen Ende des Langschiffs befindet sich die große Hauptorgel des Domes;
sie füllt den dort vorhandenen, recht knappen Platz zwischen den Seitenwänden voll aus.
Der Arbeitsplatz des Organisten befindet sich direkt hinter dem Rückpositiv unterhalb des Mittelturmes,
bietet sehr wenig Platz und ist nur über eine sehr schmale, eng gewendelte Treppe (rechts unten im Bild) zu erreichen.
Die Orgel wurde 1978 von der Firma Rieger Orgelbau (Schwarzach, Vorarlberg, Österreich) gebaut.
Sie hat mechanische Spiel- und Registertraktur, 60 klingende Stimmen, 4 Manuale und Pedal
und wurde 1994 um ein Carillon (Glockenspiel) auf 61 Register erweitert.
Disposition der Orgel (auf der Internetseite des Domes)
Hervorheben möchte ich folgende Besonderheiten:
2 Register "Spanische Trompeten" (8' / 4') im Hauptwerk,
Glockenspiel mit 5 Glocken im Hauptwerk,
Zimbelstern mit 5 Glocken im Rückpositiv,
Carillion mit 37 Bronze-Glocken im Schwellwerk,
Tremulanten für Rückpositiv, Schwellwerk und Brustwerk.
Der Spieltisch mit seinen 4 Manualen in "negativer" Farbgebung.
links: Pedale für die Kollektivzüge (Prinzipale / Mixturen / Zungen),
Mitte: Schwellerpedale, rechts: Koppelpedale
Die Registerzüge (Manubrien) im linken und rechten Registerbrett
Horizontalregister "Spanische Trompeten"
Die Chor-Orgel stammt wie die Hauptorgel ebenfalls von der Firma Rieger Orgelbau (Schwarzach, Vorarlberg, Österreich)
und steht am südlichen Rand des Chor-Raumes in der "Vierung", dort wo Langschiff und Querschiff zusammenkommen.
Sie wurde 1972 gebaut, 1977 und 1997 erweitert und hat 12 Stimmen, 2 Manuale und Pedal.
Disposition der Orgel (auf der Internetseite des Domes)
Die Registerzüge (Manubrien) links und rechts von den Manualen
Koppeltritte und Schweller
Die Rückseite der Chor-Orgel und ein kleiner seitlicher Blick ins Innere
Der Altar des Domes mit Flügelschrein
Eiserner Kerzenring
???
(Informations- und Textquelle: Ratzeburger Dom)
© Copyright: Thomas W. H. Koppermann, Bälau (Deutschland)